Baubeginn für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb

ENAG startet die Elektrifizierung der Ermstalbahn – Verkehrsminister Winfried Hermann und die Landräte Thomas Reumann (Reutlingen) und Joachim Walter (Tübingen) lösen beim „Spatenstich“ mit Helfern aus Politik und Verwaltung die ersten Schrauben.

Schienenlösung statt Spatenstich: Beim offiziellen Beginn der Bauarbeiten auf der Ermstalbahn packten Verkehrsminister Winfried Hermann, die Landräte Thomas Reumann und Joachim Walter sowie Abgeordnete und Bürgermeister aus der Region Neckar-Alb kräftig mit an.

Die Zukunft des Schienenverkehrs in der Region Neckar-Alb hat am 7. Oktober 2019 unter der B 28-Brücke in Dettingen-Gsaidt begonnen. Dort löste Verkehrsminister Winfried Hermann mit den Landräten Thomas Reumann (Reutlingen) und Joachim Walter (Tübingen) sowie Abgeordneten und Bürgermeistern aus der Region die ersten Schrauben für den Umbau der Strecke zur Regionalstadtbahn Neckar-Alb (RSB). Unter der Brücke und in der Umgebung wird das Gleisbett auf einer Länge von 250 Metern bis zu 50 Zentimeter abgesenkt, um Platz für die neue Oberleitung zu schaffen. „Das Projekt Regionalstadtbahn ist beispielhaft für eine notwendige Verkehrswende im ganzen Land“, sagte Hermann. „Die Menschen in der Region bekommen damit eine attraktive Möglichkeit, vom Auto auf die klima- und umweltfreundliche Bahn umzusteigen.“

Die Landräte Joachim Walter (Tübingen) und Thomas Reumann (Reutlingen) präsentieren gemeinsam mit Verkehrsminister Winfried Hermann und dem ENAG-Vorstandsvorsitzenden Carsten Strähle (von links) ein Modell der künftigen Regional-Stadtbahn.

Der erste von drei Planungsabschnitten – Modul 1 genannt – umfasst die Elektrifizierung der Erms- und Ammertalbahn. Von Ende 2022 an sollen zwischen Bad Urach, Metzingen, Reutlingen, Tübingen und Herrenberg moderne Elektrotriebwagen verkehren. Der gut 122 Millionen teure Umbau umfasst auch die Verlängerung bestehender Bahnsteige und den Bau neuer Haltepunkte sowie eines Kreuzungsbahnhofs in Dettingen-Gsaidt und zweigleisige Streckenabschnitte auf der Ammertalbahn. Mit der Projektsteuerung wurde die Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG) mit Sitz in Bad Urach betraut.

Thomas Reumann, Landrat und Vorsitzender des Zweckverbands Regional-Stadtbahn Neckar-Alb hob in seiner Rede die Bedeutung der Regionalstadtbahn für den Landkreis Reutlingen und die Region hervor. Damit werde ein nachhaltiges und zukunftsgerechtes Mobilitätskonzept verwirklicht. Die Elektrifizierung der Erms- und der Ammertalbahn sei dafür der erste Schritt.
Für Verkehrsminister Winfried Hermann ist das Projekt Regionalstadtbahn ist beispielhaft für eine notwendige Verkehrswende im Land. „Die Menschen in der Region Neckar-Alb bekommen mit der Regionalstadtbahn eine attraktive Möglichkeit, vom Auto auf die klima- und umweltfreundliche Bahn umzusteigen.“
Der ENAG-Vorstandvorsitzende Carsten Strähle dankte allen Beteiligten für ihr Engagement für die Regionalstadtbahn. „Mit der Elektrifizierung der Ermstal- und der Ammertalbahn stellen wir die Weichen in Richtung Zukunft.“
Nach Ansicht von Dr. Rolf Hägele, dem stellvertretenden Bürgermeister von Dettingen, trägt das jahrelange Engagement der Kommunen im Ermstal für die Regionalstadtbahn nun Früchte. Die Gemeinden hätten rund 1,7 Millionen Euro in die Planung dieser wichtigen Daseinsvorsorge investiert.

Für Landrat Thomas Reumann wird mit dem Baubeginn für die Regionalstadtbahn „die Erfolgsgeschichte der Ermstalbahn fortgeschrieben“. In den nächsten Jahren werde ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Mobilitätskonzept umgesetzt. „Mit der Elektrifizierung der Ermstal- und der Ammertalbahn stellen wir die Weichen in Richtung Zukunft“, betonte Carsten Strähle, der Vorstandsvorsitzende der ENAG. Das gesamte Team freue sich über den Auftrag zur Projektsteuerung und stehe schon „unter Strom“.

Die Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG) ist für die Elektrifizierung der Trasse von Metzingen bis Bad Urach zuständig. Laut ENAG-Chef Carsten Strähle steht das Team schon längst „unter Strom“.

Das Projekt Regionalstadtbahn Neckar-Alb (RSB) basiert auf der Idee, einen (geplanten) innerstädtischen Straßenbahnverkehr in Reutlingen und Tübingen mit den Eisenbahn-Trassen in der umliegenden Region nach Karlsruher Vorbild zu einem rund 200 Schienenkilometer umfassenden Netz zu verknüpfen. Dafür müssen Stadtbahnlinien mit einer Länge von rund 45 Kilometern neu gebaut werden. Außerdem werden 70 neue Haltepunkte in der Region geschaffen. Die Fahrgäste sollen von 2027 an mit modernen Zweisystem-Stadtbahnen (die Oberleitungen mit Gleich- und Wechselstromsystemen nutzen können) umsteigefrei im 30-Minuten-Takt in die Innenstädte fahren können. Die aktuelle Kostenschätzung für das Gesamtprojekt RSB beträgt rund eine Milliarde Euro. Die Planer erwarten mindestens 28 000 zusätzliche Fahrgäste am Tag.

Das Interesse am offiziellen Spatenstich ist groß. Auch Bürgermeister aus dem Umland sind für die Regionalstadtbahn im Einsatz.

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