„Kohle“ für die Elektrifizierung

Zu Weihnachten hat das Land der Ermstalbahn ein Geschenk gemacht: Den Förderbescheid über rund 95 Millionen Euro für das Modul 1 der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb (RSB). Dieses umfasst die Elektrifizierung und den Ausbau der Ermstalbahn zwischen Metzingen und Bad Urach sowie der Ammertalbahn zwischen Tübingen und Herrenberg. Die Gesamtkosten betragen rund 122 Millionen Euro.

Tatkräftiges Trio für mehr Schienentrassen: Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte), der Reutlinger Landrat Thomas Reumann (links) und der ENAG-Vorstandsvorsitzende Carsten Strähle (rechts) beim „Spatenstich“ zum Start des Umbaus der Ermstalbahn im Oktober 2019. Foto: W. Braunschmidt/ENAG

„Durch die neuen Förderbedingungen des Bundes und des Landes hat sich das Warten für die Kommunen gelohnt, weil sich ihr Finanzierungsanteil praktisch halbiert“, betonte Verkehrsminister Winfried Hermann. Für ihn sei die Regionalstadtbahn ein Schlüsselprojekt der nachhaltigen Mobilität in der Region Neckar-Alb.

„Dafür gebührt Bund und Land unser herzlicher Dank“, erklärte der Reutlinger Landrat Thomas Reumann. „Denn damit geht die geht die Erfolgsgeschichte der Ermstalbahn weiter.“ Das attraktive Angebot der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb werde den öffentlichen Nahverkehr zwischen Neckar und Alb auf ein neues Niveau heben und mehr Menschen zum Umstieg von der Straße auf die Schiene bewegen.

„Dank dieser Förderung fährt die fast 150 Jahre alte Ermstalbahn, die vor 20 Jahren von einer Bürgerinitiative reaktiviert worden ist, in eine neue Zukunft“, sagte Carsten Strähle, der Vorstandsvorsitzende der Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG): „Wir danken Bund und Land für diese großartige Unterstützung. Für Strähle würdigt der Förderbescheid auch die mehr als 1.000 ENAG-Aktionäre, deren Engagement die Nutzung der Strecke nach der Stilllegung Mitte der 70er Jahre ermöglicht habe. Der Förderbescheid sei zudem aus historischer Sicht zum richtigen Zeitpunkt gekommen. „Ende Dezember 1873 ist der erste Zug über die neu erbaute Ermstalbahn gerollt.“ Da auch die Ammertalbahn ausgebaut werde, könnten die Fahrgäste von Ende 2022 an auf dem ersten Streckenast der Regionalstadtbahn Neckar-Alb (RSB) zwischen Bad Urach und Herrenberg moderne Züge im 30-Minuten-Takt nutzen.

Das Projekt „Regionalstadtbahn Neckar-Alb“ (RSB) soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Die weiteren Bauabschnitte sehen unter anderem die Vernetzung der Innenstädte von Tübingen und Reutlingen mit der Region Neckar-Alb (RSB) durch innerstädtische Stadtbahnlinien vor, die mit bestehenden Eisenbahnstrecken für umsteigefreie Fahrten verknüpft werden sollen.

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